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Förderprojekt

Erfassung und Sicherung von Habitatbäumen der Bechsteinfledermaus im Stadtwald von Schriesheim

Webcontent I Bechsteinfledermaus

Bei der ehrenamtlichen Betreuung von rund 300 Vogelnistkästen wurden im Stadtwald von Schriesheim seit Jahren Fledermäuse angetroffen. Es bestand die Vermutung, dass hier ein Wochenstubenverband von Bechsteinfledermäusen lebt und es entsprechende Habitatbäume mit Höhlungen gibt.

Im Stadtwald wird das integrative Alt- und Totholzkonzept Baden-Württemberg (AuT-Konzept) (PDF) auf freiwilliger Basis angewandt, Ziel des Konzeptes ist, durch den Erhalt von Alt- und Totholz zur Sicherung und Stärkung der Biodiversität im Wald beizutragen. Bestimmte Bereiche werden aus der Nutzung genommen und dort Waldrefugien (Waldbestände), Habitatbaumgruppen (Gruppen von ca. 15 Bäumen) oder naturschutzrechtlich besonders geschützte Einzelbäume ausgewiesen.

Bilderreihe Bechsteinfledermaus

Webcontent II Bechsteinfledermaus

Das AuT-Konzept sieht die Auswahl zu schützender Habitatbäume durch visuelle Inspektion bei der Auszeichnung zu fällender Bäume vor; durch diese Methode können aber nicht alle im Hinblick auf Fledermäuse zu schützende Habitatbäume erkannt werden. Daher besteht die Gefahr, dass bei der Holzernte unter Umständen Bäume gefällt werden, die Fledermäusen als Habitate dienen.

Um dieser Gefahr entgegenzutreten, führte die Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz BW in den Jahren 2018 bis 2020 ein Projekt durch, in dem mittels Telemetrierung von Bechsteinfledermäusen möglichst viele Habitatbäume gefunden werden sollten. Das Projektgebiet umfasst eine Fläche von ca. 85 ha und liegt in Teilen im Bereich des FFH-Gebiets 6518-341 (Odenwald bei Schriesheim). In den drei Jahren wurden von April bis Mitte August jeweils 18 Netzfänge durchgeführt und dabei 77 Fledermäuse aus acht Arten gefangen. Von 26 gefangenen Bechsteinfledermäusen waren 15 für eine Telemetrierung geeignet (laktierende Weibchen). Auf diese Weise konnte der sichere Nachweis einer Bechsteinfledermaus-Wochenstubenkolonie mit rund 60 Individuen erbracht werden. Insgesamt wurden mittels der Telemetrierung 21 Habitatbäume identifiziert und gekennzeichnet. Diese wurden vom Kreisforstamt in das AuT-Konzept aufgenommen und werden langfristig als Quartierbäume erhalten – ein schöner Erfolg.

S. auch: Naturschutz-Info 2021 (S. 28ff) (PDF)

 

Bildnachweis im Hero: Ausdehnung des Quartiergebiets mit den in den drei Jahren gefundenen Quartieren (Dr. Andreas Arnold)


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