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Förderprojekt

Blühende Agrarlandschaften durch Optimierung etablierter Förderinstrumente - Ein Pilotprojekt für den Feldvogelschutz

Webcontent I Blühende Agrarlandschaften

Brachland, blühende Säume, extensive Grünlandnutzung und weite Fruchtfolgen sind in unserer Kulturlandschaft in den letzten Jahrzehnten nahezu verschwunden. Die zunehmend intensiver gewordene Landnutzung hat zu massiven Bestandsrückgängen insbesondere bei den Feldvogelarten geführt. Für die zweijährige Projektlaufzeit konnten sechs Bewirtschafter*innen gewonnen werden, um auf über 20 ha Ackerland an für Feldvögel geeigneten Standorten mehrjährige Blühbrachen anzulegen und die vorhandenen Förderinstrumente wie das Förderprogramm Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT), die Landschaftspflegerichtlinie (LPR) sowie Greening-Verpflichtungen zu nutzen und ggf. zu kombinieren.

Webcontent II Blühende Agrarlandschaften

Das Projektgebiet befindet sich größtenteils innerhalb des EU-Vogelschutzgebiets „Hohenloher Ebene östlich von Wallhausen“ im Landkreis Schwäbisch Hall. Aufbauend auf die bisherigen Erfahrungen aus dem Projekt „Kiebitzparadies Wallhausen“, das im Zeitraum 2013 bis 2020 durchgeführt wurde, sowie auf den Natura 2000-Managementplan wurden unter der Projektträgerschaft des Regierungspräsidiums Stuttgart in diesem Projekt folgende Aufgaben wahrgenommen:

  • individuelle Beratung der Bewirtschafter*innen, geeignete Flächen aus einer intensiven Nutzung zu nehmen
  • bestmögliche Anwendung/Kombination vorhandener Förderinstrumente
  • Anbauversuche von vier unterschiedlichen Blühmischungen mit Bonitur
  • Monitoring der Brutvögel durch externen Gutachter
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • begleitende Evaluation

Das Brutvogelmonitoring im Projektgebiet in den Jahren 2018 und 2019 belegt eindrucksvoll die positiven Wirkungen von extensiven mehrjährigen Blühbrachen auf die Biodiversität in der Agrarlandschaft. So können beispielsweise bei Feldlerche und Wiesenschafstelze deutliche Anstiege bei den Brutpaaren verzeichnet werden. Das Rebhuhn ist als Brutvogel in einer Blühbrache wieder nachgewiesen worden. Zahlreiche Zugvögel suchen die Flächen im Herbst als Rast- und Nahrungsplätze auf. Und von der Bevölkerung wird die blühende Landschaft mit Freude wahrgenommen. Zumal auch andere Tierarten wie Feldhasen, Wildbienen und Schmetterlinge in Folge vermehrt zu beobachten sind.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass sich durch eine individuelle Beratung der Bewirtschafter*innen relativ schnell mehrjährige Blühbrachen in der Landschaft etablieren lassen. Die umfangreichen Beratungen erfolgten im Team aus Naturschutzbehörde, Landwirtschaftsbehörde und Landschaftserhaltungsverband. Dabei konnten alle Möglichkeiten in Bezug auf die Auswahl der Blühmischung, die Maßnahmendurchführung und die Fördermöglichkeiten optimal ausgeschöpft werden. Die Anbauversuche wurden nach Empfehlungen und in Begleitung des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg vorgenommen.

 

 

Bildnachweis im Hero: B. Waldmann

 


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