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Förderprojekt

Innovativer Artenschutz für ausgewählte Arten der Agrarlandschaft am Beispiel Feldhamster

Feldhamster I

Der Feldhamster steht in Baden-Württemberg kurz vor dem Aussterben. Eine Hauptursache dafür ist, dass das für ihn erforderliche Getreide immer früher und großflächig geerntet wird. Dadurch fehlt den Feldhamstern die nötige Deckung vor Prädatoren, wie Füchsen, Katzen und Bussarde, sowie ausreichend Nahrung, um Vorräte für den Winter anlegen zu können. Folglich verhungern viele Feldhamster über die Winterzeit.

Aus diesem Grund ist der Feldhamster seit dem Jahr 2011 Gegenstand des Artenschutzprogramms des Landes Baden-Württemberg, das neben Habitatverbesserungen eine Zucht und Wiederansiedlung betreibt. Das durch die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg geförderte Projekt soll innovativ erproben, ob mittels automatisierter Telemetrie deutliche Fortschritte im Artenschutz erzielt werden können. Der Einsatz der Technik verspricht einen hohen Erkenntnisgewinn über die Habitatnutzung kurz nach der Wiederansiedlung. Auf dessen Basis können Schutzmaßnahmen gezielt durchgeführt werden. Des Weiteren können Individuen lokalisiert werden, die außerhalb geschützter Flächen ihren Bau anlegen und durch die Ernte und dem damit einhergehenden Wegfall von Nahrungsressourcen und Deckung gefährdet sind. Mit dem Wissen über den Ort des Baues können Schutzmaßnahmen (z.B. der Ernteverzicht auf einer Fläche rund um den Feldhamsterbau) umgesetzt werden.

Bilderreihe Feldhamster

Feldhamster II

Auf Ackerflächen wurden 15 mit Sendern ausgestattete Feldhamster ausgewildert. Für den Datentransfer wurden Empfangsantennen auf den Flächen installiert, um das Bewegungsverhalten der Tiere festzuhalten und in einer modifizierten Software auszuwerten.

Als Ergebnis lässt sich feststellen, dass die automatisierte Telemetrie ein großes Potential für die Durchführung aussagekräftiger Verhaltensstudien im Freiland darstellt. Für Arten, die große Wegstrecken oder Flugrouten zurücklegen, ist die Technik jetzt schon anwendungsreif. Für kleine Wirbeltiere hingegen bedarf es weiterer Entwicklungen, die weitere Tests im Gelände erfordern. Zukünftig müssen vor allem die Standortwahl und die Eigenschaften der Sender optimiert werden.

 

Bildnachweis im Hero: Feldhamster (Cricetus cricetus) (Ulrich Weinhold)


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