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Förderprojekt

Win-Win im Weinberg (W³)

Innovatives, ökologisches und ökonomisches Weinbergmanagement mit Schafbeweidung

Win-Win Weinberg I

Projektziele:

  1. Aktivierung naturschutzfachlicher Potentiale mittels extensiver Schafbeweidung
  2. Ökologische und biodiversitätsfreundliche Aufwertung von Weinbergen

Das Forschungsvorhaben der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg im Forschungsverbund mit dem Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg sowie weiteren assoziierten Partnern befasst sich mit der Aktivierung qualitativ und quantitativ interessanter, naturschutzfachlicher Potenziale durch die „ökologische Intensivierung“ des Weinbaus mittels extensiver Schafbeweidung.

Ziel ist die Erprobung, Erforschung und Vermittlung von anwendungsbezogenem Wissen zum Einsatz von Schafen im Weinberg, um eine ökologische und auch biodiversitätsfreundliche Aufwertung von Weinbergen zu ermöglichen. Im Fokus ist die Entwicklung einer auch ökonomisch interessanten Alternative zu konventionellen, mehrmals jährlich durchgeführten Arbeitsschritten: Mulchen, Fräsen, Herbizideinsatz zur Kontrolle konkurrierender Begleitflora und phytosanitärer Laubrückschnitt. In klassischer mechanischer bzw. chemischer Ausführung sind diese Arbeiten zwar weinbaulich notwendig, im Sinne des biotischen und abiotischen Ressourcenschutzes allerdings negativ zu bewerten. Als Versuchsflächen stehen Flächen des Staatlichen Weinbauinstituts in Freiburg und am Kaiserstuhl sowie von Weingütern am Kaiserstuhl zur Verfügung.

 

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Win-Win Weinberg II

 

Das Forschungsvorhaben zur Beweidung von Weinberger mit Schafen verfolgt die folgenden Zielvorstellungen, die in entsprechenden Untersuchungsmodulen adressiert werden:

  1. Doppelnutzungsansätze (Weinbau und Schafbeweidung) versprechen eine Steigerung der Flächeneffizienz; mit der Doppelnutzung der Rebfläche können zusätzliche Produkte (Wolle, Fleisch) auf Basis einer Revitalisierung historischer Nutzungsformen generiert werden.
     
  2. Die Tiere können das händische Stammputzen bzw. durch Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bewirkte Stammputzen der Rebstöcke (Entfernung unerwünschter Triebe) ersetzen und die kostenintensive Freistellung der Traubenzone bewerkstelligen.
     
  3. Als „Rasenmäher“ können Schafe die Begleitwuchsregulation übernehmen und machen daher den Einsatz von Herbiziden sowie einige Überfahrten (Mulchen, Fräsen, Unterstockpflege mit Scheibenpflug) überflüssig, bzw. reduzieren deren Einsatz signifikant.
     
  4. Es erscheint logisch, dass eine solche Bewirtschaftungsumstellung bislang ruhende Ökosystemleistungen aktivieren kann (Biodiversität, Erosionsvermeidung, etc.), zumal viele Reben auf naturschutzfachlich hoch interessanten Flächen liegen.
     
  5. Alte, bedrohte Schafsrassen (z. B. Rauhwolliges Pommersches Landschaf) eignen sich aufgrund ihrer Körpergröße womöglich besonders gut, um die zuvor genannten Potentiale zu erfüllen. Die Integration dieser Rassen wäre wiederum ihrem Erhaltungszustand dienlich.
     
  6. Der Einsatz von Schafen kann in einem engen Markt gewinnbringend für das Marketing des Weins eingesetzt werden.
     
  7. Ein solches Doppelnutzungsmodell sollte nach Möglichkeit auch die Potentiale der Berufsschäferei einbinden und hier Synergien freisetzen (z. B. durch ein Rent-some-Sheep-Modell) – also den Schäfereien zu einem zusätzlichen Einkommen verhelfen, was im Optimalfall mit einer Kostenreduktion für den Weinbau einhergeht.


Alle Abläufe werden dokumentiert und in einem Handlungsleitfaden aufgearbeitet.

 

 

Bildnachweis im Hero: Schäfer Edgar Engist mit seinen Schafen im Weinberg (Stiftung Naturschutzfonds BW, Monika Baumhof-Pregitzer)


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